
Erinnerungstag im deutschen Fußball
Dieses Jahr fand der Erinnerungstag im deutschen Fußball wieder im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz in München statt. Mit dabei waren Zeitzeugen aus dem KZ in Dachau und viele Teilnehmer die unter anderem an Herrn Dr. Herrmann Schülein gedenken wollten. Hier geht’s zu seiner Geschichte:
Bereits im Jahre 1883 wurde am Stiglmaierplatz der Löwenbräukeller eröffnet. 1921 fusionierte die Löwenbrauerei mit Joseph Schüleins Haidhauser Unionsbräu. Zeitgleich rückte dessen Sohn Dr. Hermann Schülein in den Vorstand von Löwenbräu und wurde 1924 Generaldirktor und Aufsichtsratsvorsitzender. Schülein, der seit 1927 auch Mitglied und Förderer des FC Bayern München war, brachte die zuvor in Schieflage geratene Brauerei wieder auf Vordermann.
Innerhalb weniger Jahre stieg die Brauerei zur Größten in Bayern auf. Zum Jahresbeginn 1935 musste Schülein auf Druck der Nationalsozialisten seiner jüdischen Herkunft wegen von seinem Posten zurücktreten. Als er im Februar 1936 aus seiner Heimat über die Schweiz in die USA floh, musste er zudem eine sogenannte „Reichsfluchtsteuer“ von 250.000 Reichsmark, etwa zwei Millionen Euro nach heutigem Wert, zahlen. Im Jahr 1942 ordneten die Münchener Finanzbehörden an, dass das Vermögen der Familie Schülein dem Deutschen Reich zufällt.
Mit wenig Geld und geringen Sprachkenntnissen in New York angekommen, gelang es Hermann Schülein ein bemerkenswerter Neustart als Brauereiunternehmer. Nach dem Krieg unterstützte er die notleidende Münchener Bevölkerung mit zahlreichen Car-Paketen. Seinem FC BAyern gehörte er auch weiterhin bis zu seinem Tode im Jahre 1970 an.
Weitere Informationen können Sie gerne unter: www.niewieder.info erhalten.